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veröffentlicht am 15.12.2022
Gerade bei Außentemperaturen knapp über 0 Grad bekommen wir dieses häufiger zu hören. Doch bevor man gleich in Panik verfällt, zunächst ein kleiner Ausflug in die Theorie.
Heizungsanlagen sind in unserer Region darauf ausgelegt, bei einer Außentemperatur von minus 12 Grad eine Raumsolltemperatur von ca. 20 Grad erreichen soll. Das bedeutet, das die Heizung bei -12°C 100 % Leistung abgeben muss, bei +20°C 0 %.
Wenn wir daraus jetzt eine Linie in einem Diagramm ziehen, sehen wir, dass bei ca. +4°C die Heizung schon 50 % Leistung bringen muss. Bei 0°C sind es schon ca. 63%.
Wenn Sie jetzt einen optimal ausgelegten Öl oder Gaskessel haben, der nur mit 100 % Leistung läuft (also nicht moduliert, fast alle Ölkessel -auch neuere- und fast alle älteren Gaskessel (ca. 25 Jahre und älter), bedeutet dass für den Kessel, dass er bei optimaler Auslegung um den Gefrierpunkt bereits 6 Minuten an und 4 Minuten aus sein muss.
Bei Minus 10°C würde der Kessel nur 5 Minuten in der Stunde ausgehen und sonst durchgehend Öl/Gas verbrennen, damit es angenehm warm im Haus wird.
Da die meisten Kessel für die Warmwasserbereitung etwas überdimensioniert sind, sind die Laufzeiten etwas geringer.
Auf der anderen Seite deuten recht kurze Laufzeiten allerdings auf eine deutliche Überdimensionierung hin, was auf einen schlechten Wirkunsgrad hinweist.
Mit diesen Wissen könnten man nun sogar die aktuelle benötigte Heizlast berechnen. Ein 22 kW Kessel, der bei -12°C in der Stunde nur 30 Minuten läuft, muss dann aktuell nur ca. 22 kW x 30 min/60min =ca. 11 kW Leistung liefern. Mit der Laufzeit bei z.B. 3-4°C Außentemperatur (ca. 50% erforderlich) kann man dann auch für den maximalen Auslegungsfall von -12°C hoch rechnen.
Bei neueren Geräten, die in der Leistung modulieren (fast alle Gaskessel der letzten 20 Jahre) kannman diese Berechnung nur über den Gaszähler machen, da diese Geräte ab ca. 10-20% Grundleistung dauerhaft durchlaufen, ohne abzuschalten.